Für Patienten, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, eine kieferorthopädische Behandlung durchführen zu lassen, ist die zu erwartende Behandlungsdauer ein wichtiges Thema. Die Bandbreite geht dabei von einfachen Behandlungen, die nach ein paar Monaten abgeschlossen sind hin bis zu komplexen Korrekturen mit Behandlungszeiten von zwei bis drei Jahren. Im folgenden Beitrag erfahren Sie mehr darüber, wovon es im Einzelfall abhängt, wie lange eine kieferorthopädische Behandlung dauert.
Inhaltsverzeichnis
- Wie wirken sich Art und Ausmaß der Zahnfehlstellung auf die Behandlungsdauer aus?
- Sind nur die Zähne schief oder stimmt auch der Biss nicht
- Habe ich als Patient Möglichkeiten, die Behandlungsdauer der Zahnspangenbehandlung zu beeinflussen?
Wie wirken sich Art und Ausmaß der Zahnfehlstellung auf die Behandlungsdauer aus?
Wenn nur leichte Stellungsabweichungen einzelner Zähne korrigiert werden sollen und dafür bereits ausreichend Platz im Kiefer vorhanden ist, kann von einer relativ kurzen Behandlungsdauer ausgegangen werden. Je größer die notwendigen Zahnbewegungen sind, desto länger dauert die kieferorthopädische Behandlung.
Auch die Art der Zahnbewegung hat Einfluss auf die Behandlungsdauer. Wenn nur die Zahnkrone etwas ausgerichtet werden muss, so geht dies verhältnismäßig schnell. Korrekturen bei denen eine Zahnkippung zielführend ist gehen prinzipiell schneller als solche, bei denen der komplette Zahn inklusive seiner Wurzel körperlich bewegt wird (z.B. kieferorthopädischer Lückenschluss bei Nichtanlagen oder nach Zahnverlust).
Sind nur die Zähne schief oder stimmt auch der Biss nicht?
Neben Zahnfehlstellungen in den einzelnen Kiefern ist häufig auch der Zusammenbiss zwischen den oberen und den unteren Zähnen nicht ganz richtig. Bei größeren Abweichungen vom korrekten Biss sollte das Ziel einer kieferorthopädischen Behandlung nie sein, nur die Zähne in den einzelnen Kiefern isoliert voneinander gerade zu machen. Um ein stabiles und funktionell gutes Behandlungsergebnis zu erzielen, ist es wichtig auch eine korrekte Beziehung zwischen beiden Kiefern, also einen korrekten Biss anzustreben.
Auch hier gilt: je größer die Abweichung vom korrekten Biss zu Beginn der Behandlung ist, desto aufwändiger ist die Korrektur. Das Spektrum reicht hier von einzelnen Zähnen, die beispielsweise im Kreuzbiss stehen bis hin zu Fehlstellungen der kompletten Kiefer.
Habe ich als Patient Möglichkeiten, die Behandlungsdauer der Zahnspangenbehandlung zu beeinflussen?
Zahnbewegung in den einzelnen Kiefern kann der Kieferorthopäde meist problemlos ohne die Mitarbeit des Patienten korrigieren. Sobald es aber darum geht, die Zähne im Ober- und Unterkiefer in die richtige Relation zueinander zu bringen, ist meist die Mitarbeit des Patienten beispielsweise durch das Einhängen von Gummizügen gefragt. Je konsequenter dies vom Patienten gemacht wird, desto schneller wir das angestrebte Ziel erreicht.
Das Fazit lautet also wie folgt:
- Reine Zahnfehlstellungen lassen sich schneller behandeln als komplexere Fehlstellungen, bei denen auch der Biss korrigiert werden muss.
- In einigen Behandlungsphasen hat er Patient außerdem durch gute Mitarbeit die Möglichkeit, die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung positiv zu beeinflussen.
- Ein erfahrener Kieferorthopäde ist in der Lage, bereits bei der Erstberatung eine gute Vorhersage zu treffen, wie lange die Behandlung in Einzelfall dauern wird.