Wenn nach dem Ausfall der Milchzähne kein neuer, bleibender Zahn nachwächst, spricht man von einer Nichtanlage. Der Fachbegriff dafür lautet Aplasie. Es kann ein einzelner Zahn betroffen sein oder auch mehrere. Die Nichtanlage eines Zahns oder mehrerer Zähne wird auch als Zahnunterzahl oder Hypodontie bezeichnet. Sie hat ihre Ursachen in der Genetik des Patienten. Neben angeborenen und erblichen Gründen kann eine Nichtanlage auch nach Krankheit entstehen. Möglich ist außerdem eine Verzögerung in der Entwicklung. Man spricht dann von einer Spätanlage des betroffenen Zahnes. Eine Vorstufe für eine Nichtanlage ist eine Hypoplasie oder ein hypoplastischer Zahn. Im Falle einer Hypoplasie ist der Zahn zwar angelegt, aber er ist deutlich kleiner dimensioniert als üblich.
Wo eine Zahn Nichtanlage am häufigsten auftritt
Die Weisheitszähne sind die am häufigsten nicht ausgebildeten Zähne. Nicht angelegte Weisheitszähne bleiben in den meisten Fällen folgenlos und bedürfen keiner Therapie. Am zweithäufigsten ist der zweit kleine Backenzahn (Prämolar) im Unterkiefer von Nichtanlagen betroffen. Die dritthäufigste Stelle für einen nichtausgebildeten Zahn der obere seitliche Schneidezahn.
Mögliche Behandlungen bei Nichtanlagen
Es gibt mehrere Therapie-Optionen bei Nichtanlagen.
- Lückenschluss bei Nichtanlage: Der Lückenschluss stellt einen der möglichen Behandlungsansätze im Umgang mit nicht angelegten Zähnen dar. Hier bewegt der Kieferorthopäde benachbarte Zähne an die Stelle der durch die Nichtanlage entstandenen Lücke. Der Vorteil dieser Therapie-Methode liegt darin, dass der Patient keinen künstlichen Zahnersatz benötigt. Durch den kieferorthopädischen Lückenschluss wird das Problem der Nichtanlage bereits im Jugendalter – und zwar nachhaltig – gelöst.
- Implantat bei Nichtanlage: Alternativ zum kieferorthopädischen Lückenschluss kann ein zahnprothetischer Ansatz gewählt werden. Statt mit den eigenen Zähnen wird dabei die Lücke nach Verlust des Milchzahnes durch eine Brücke oder ein Implantat geschlossen.