Das ist ein Minipin

Ein Minipin, auch Miniimplantat oder TAD (Temporary Anchorage Device) genannt, ist ein kleines Schräubchen, welches im Rahmen kieferorthopädischer Behandlungen zum Einsatz kommt. Mit Hilfe von Minipins werden sonst nicht mögliche Zahnbewegungen möglich. Das Prinzip dahinter nennt sich „skelettale Verankerung“.

Setzen und Entfernen von Minipins

Der Minipin wird nach lokaler Betäubung durch die Schleimhaut hindurch in den Kiefer gedreht. Der Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten. Anders als bei permanenten Zahnimplantaten handelt es sich bei Minipins um temporäre Verankerungsimplantate. Wenn sie für die kieferorthopädische Zahnbewegung nicht mehr gebraucht werden, werden sie wieder entfernt. Für die schmerzfreie Minipinentfernung ist in der Regel keine Anästhesie nötig.

Minipins in Kombination mit einer innenliegenden Zahnspange

Minipins in Kombination mit einer innenliegenden Zahnspange

Funktionsweise von Minipins als skelettale Verankerung

Der Zweck eines Minipins ist die sogenannte „skelettale Verankerung“. Wenn ein Zahn kieferorthopädisch bewegt werden soll, ist dafür immer eine Kraft und ein Gegenlager nötig. Die Kraft liefert klassischerweise die Zahnspange. Ohne Minipins fungieren die nebenliegenden Zähne als Gegenlager für die gewünschte Zahnbewegung. Man spricht dann von dentaler Verankerung.

Nach dem Prinzip Actio = Reactio ergibt sich neben der gewünschten Zahnbewegung immer auch eine Nebenwirkung auf die Verankerungszähne. Wenn diese Nebenwirkung ungewünscht ist, kann der Einsatz eines Minipins hilfreich sein. Der im Kieferknochen verankerte Minipin dient dann als Gegenlager für die gewünschte Zahnbewegung. Die unerwünschte Nebenwirkung auf die anderen Zähne bleibt in der Folge aus.

Einsatzbereich von Minipins in der Kieferorthopädie

Typische Einsatzbereiche für Minipins bzw. Miniimplantate und das Prinzip der skelettalen Verankerung sind:

  • asymmetrische Zahnbewegungen
  • kieferorthopädischer Lückenschluss als Alternative zum Zahnimplantat.
  • Bewegung aller Zähne innerhalb eines Kiefers in die selbe Richtung, z.B. mittels Beneslider oder Mesialslider
  • Gummysmile-Behandlung (Zahnfleischlächeln)